Schon als Kind war “Tierärztin” mein Berufswunsch.
Pferde und Hunde sind jeher meine treuen Begleiter.
Für mich wäre – frei nach Loriot – mein Leben ohne meine Mopsbande und meine beiden Pferde möglich, aber völlig sinnlos.
Nach dem Abitur folgten Studium der Veterinärmedizin und Promotion an der FU Berlin.
Nach dieser Zeit habe ich von 1999 bis 2013 in einer Pferdepraxis mit einem kleinen Nutz- und Kleintieranteil im Osnabrücker Land gearbeitet.
Nach ca. 8 Jahren reine Schulmedizin ließ mich meine Neugier auf alternative Behandlungsmethoden über den Tellerrand der konventionellen Tiermedizin hinausschauen.
Die steigende Dopingproblematik im Pferdesport und die anwachsende Zahl der schulmedizinisch austherapierten Patienten brachte mich zur Akupunktur.
Schon nach den ersten Fortbildungen in pulskontrollierter Laserakupunktur veränderte sich meine Sicht auf meine Patienten. Ich sah nicht länger nur die Symptome einer Krankheit, die es zu bekämpfen galt, sondern das ganze Tier mit all seinen Facetten stand wieder im Mittelpunkt.
Zudem war und ist es ein gutes Gefühl zu wissen, dass es immer noch eine Chance auf Heilung gibt, auch wenn der Weg der konventionellen Tiermedizin am Ende angekommen ist.
Die Begeisterung für die Akupunktur und die damit verbundenen Erfolge im Praxisalltag erweckten den Wunsch tiefer in die Grundlagen der Akupunktur und die Traditionelle Chinesische Medizin TCM einzutauchen und mein Wissen auf eine breitere Basis zu stellen.
Die German Veterinary Acupuncture Society GERVAS, eine Gruppe der International Veterinary Acupuncture Society IVAS bietet hierfür alle Möglichkeiten.
Ich absolvierte also eine umfassende Fortbildung bei der GERVAS und schloss sie nach einer bestandenen Prüfung, einem Praktikum und einem Fallbericht als IVAS-zertifizierte Veterinärakupunkteurin ab.
Regelmäßige Fortbildungen und der jährlich stattfindende IVAS- Kongress sorgen für einen aktuellen Wissensstand und einen regen Austausch mit den Kollegen aus aller Welt.
Hat man erst einmal die ganzheitliche Medizin für sich entdeckt, wird der Wissensdurst immer größer.
So kam ich dazu, mein Behandlungsspektrum um die Chiropraktik zu erweitern.
In Deutschland gibt es zur Zeit zwei Schulen, die ausschließlich Fortbildungen für Tierärzte und Tierärztinnen anbieten.
Ich habe mich für die Back Bone-Academy entschieden, da mir das Konzept, die Chiropraktik auf ein breites Wissen um Neurologie und Neuropathologie aufzubauen, besonders gut gefiel. Nach bestandener Prüfung darf ich mich nun BackBone-Academy-zertifizierte Veterinärchiropraktorin nennen.
Da ich anschließend auch noch die Prüfung vor dem College of Animal Chiropractors COAC, der einzigen staatlich anerkannten Ausbildungsstätte für Veterinärchiropraktoren in den USA, absolvierte, bin ich zudem auch noch COAC-zertifizierte Veterinärchiropraktorin.
Regelmäßige Fortbildungen sind auch hier ein Muss und sichern den aktuellen Wissensstand.
Die Chiropraktik und die Akupunktur sind für sich genommen schon sehr effektive Behandlungsmethoden, aber in vielen Fällen ergänzen sie sich – gemeinsam angewendet – optimal.
Für mich persönlich habe ich Anfang 2013 die Entscheidung getroffen, meinen Tätigkeitsschwerpunkt in die Alternative Medizin zu verlegen, immer vor dem Hintergrund der Schulmedizin und dem Bestreben integrativ mit den schulmedizinisch tätigen Kollegen zusammenzuarbeiten, denn meine Erfahrungen aus 14 Jahren konventioneller Praxis bleiben mir erhalten.
Dr. Eva-Nicole Leimann