zurück Verschiedene Akupunkturmethoden

Dry needle – Akupunktur
Die Dry needle- Akupunktur ist die Standardmethode.
In der Regel kommen sterile Stahlnadeln, die rostfrei und flexibel sind, zur Anwendung.

Diese Nadeln haben eine glatte Oberfläche und eine abgerundete Spitze, die das Gewebe nicht durchschneidet, sondern verdrängt.
Die Nadelstärke ist abhängig von Art und Größe des Tieres und von der Lokalisation und Tiefe des zu behandelnden Punktes.
Durch verschiedene Einstichtechniken können die Punkte unterschiedlich stark stimuliert werden.
Versilberte und vergoldete Nadeln werden gerne bei der Behandlung psychischer oder psychosomatischer Erkrankungen eingesetzt.
Golddauernadeln sind sehr kleine “Goldknöpfchen”, die sich mit einem winzigen Haken an ihrer Spitze in der Haut verankern und dort mehrere Stunden bis hin zu einigen Tagen verbleiben. Sie werden eingesetzt, wenn eine längere Stimulierung eines (Ohr-) Akupunkturpunktes gewünscht wird.

Laserakupunktur

Die Laserakupunktur vereint zwei Therapien miteinander, die lokale Lasertherapie (Low Level Laser Therapy LLLT) und die Akupunktur.

Sie ist eine Weiterentwicklung der klassischen Akpunktur.
Über verschiedene Frequenzen, Wellenlängen und Energien können einzelne Akupunkturpunkte oder auch Körperstrukturen individuell angesprochen werden.
Das Laserlicht führt zu einer positiven physiologischen Veränderung in den Zellen. Diese Veränderung unterstützt den Organismus bei der
Heilung und hilft Schmerzen zu lindern oder zu beseitigen.
Besondere Bedeutung kommt der Laserakupunktur bei schlecht heilenden, z.B. mit MRSA- infizierten Wunden, bei Zahnzysten und Kieferhöhlen-vereiterungen, bei der Abszessreifung und bei Augen- und Hornhautverletzungen zu.
Auch können Tiere, die die Dry needle- Akupunktur nicht tolerieren, sehr gut mit der LLLT behandelt werden.

Elektroakupunktur

Bei der Elektroakupunktur wird elektrischer Strom durch Akupunkturpunkte geleitet.
Vorteile liegen in einer definierten, höheren und kontinuierlicheren Stimulation der Akupunkturpunkte gegenüber der manuellen Stimulation.
Zu den nachgewiesenen physiologischen Wirkungen der Elektroakupunktur gehören eine vermehrte Leukozyten- und Phagozytenaktivität,Herzfrequenz- und Blutdruchveränderungen, Gebärmutterkontraktionen, eine Steigerung er Darmperistaltik, eine schmerzstillende Wirkung und eine Erhöhung des Elektrotonus der Nerven.
Ihr Haupteinsatzgebiet ist die Behandlung von starken chronischen Schmerzen, die keine Besserung auf die manuelle Therapie zeigen.
Auch bei der Behandlung von Paresen (unvollständigen Lähmungen) kann die Elektroakupunktur sehr gut eingesetzt werden.
Mit der Elektroakupunktur können Akupunkturpunkte tonisiert oder sediert werden.
Tonisierend wirkt eine schwache Stimulierung mit geringer Stromstärke und niediger Frequenz, die bei chronischen Schmerzen ohne aktive
Triggerpunkte eingesetzt wird.
Bei akuten Schmerzen und chronischen Schmerzen mit aktiven Triggerpunkten werden höhere Frequenzen mit größerer Amplitude zur
Sedierung angewendet.
Es darf natürlich nicht außer Acht gelassen werden, dass bei der Elektroakupunktur mit elektrischen Strömen gearbeitet wird.
Es verbietet sich die Anwendung bei Herzerkrankungen, Epilepsie, Schock, Fieber, Schwäche und Trächtigkeit.

Moxibustion

Der Begriff “Moxibustion” stammt von dem japanischen Wort “Moe Kusa” = brennendes Kraut.
In der Regel kommt das Heilkraut Artemisia vulgaris (Beifuß) zur Anwendung.
Hier wird nur die indirekte Moxibustion, bei der das brennende Moxakraut keinen unmittelbaren Hautkontakt hat.
Bei dieser Methode wird ein Moxakegel auf eine Akupunkturnadel aufgesteckt und angezündet, so wird die Wärme in tiefere
Gewebeschichten geleitet.
Ebenso kann eine brennende Moxazigarre, die 1,5 – 2,5 cm über den zu behandelnden Punkt gehalten wird, 3 – 15 min. auf und ab bewegt
oder kreisen gelassen werden.
Eingesetzt wird Moxibustion bei starken Qi-Mangel- Zuständen, zur Unterstützung der Abszessreifung, bei Lymphadenopathien und
schwerer Athritis.

Akuinjektion

Die Akuinjektion bzw. Aquapunktur ist eine weitere Möglichkeit Akupunkturpunkte, Ah-Shi- Punkte (schmerzempfindliche Punkte) und
Triggerpunkte zu behandeln.
Je nach Injektionsstelle und Größe des Patienten werden 0,25- 2 ml Lösung appliziert.
Am häufigsten kommen isotonische Kochsalzlösung, Vitamin B12, Lokalanästhetika, Homöopathika und steroidale Antiphlogistika zum Einsatz.

Ohrakupunktur

Die Ohrakupunktur ist eine moderne Methode, bei der die Erkenntnis genutzt wird, dass jedes Organ, jede Körperregion und jeder Akupunkturpunkt einen korrespondierenden Punkt am Ohr besitzt.
Dr. Nogier erkannte diese neurologischen Zusammenhänge zwischen den Körper- und den Ohrpunkten.
Prof. Bahr perfektionierte diese Methode.
Es konnte nachgewiesen werden, dass bei der Stimulation eines Körperakupunkturpunktes und bei der Stimulation des entsprechenden Ohrakupunkturpunktes die gleichen Hirnareale erregt werden.
Gerade im Rahmen der RAC- kontrollierten Akupunktur (siehe Untersuchung und Behandlung mit RAC) kann sich dies zum Auffinden aktiver Punkte als äußerst nützlich erweisen.
Auch für die Goldimplantation bietet die Ohrakupunktur viele Vorteile (siehe dort)

Goldimplantation

Hauptsächlich bei chronisch degenerativen, rezidivierenden Erkrankungen, wie z.B. arthrotische Gelenksveränderungen, wird eine langfristige Stimulierung der zu behandelnden Akupunkturpunkte gewünscht.
Es gibt zwei Möglichkeiten der Implantation.
Die gängigste Methode ist die Implantation von Goldstückchen oder Goldkügelchen in die Nähe des zu behandelnden, arthrotisch veränderten Gelenks. Diese Methode ist sehr invasiv und meist nur unter Allgemeinanästhesie (Vollnarkose) möglich.
Daher ist die Goldimplantation in die Ohrakupunkturpunkte eine das Tier weniger belastende und ebenfalls sehr effektive Alternative.

Für beide Methoden gilt, dass zuvor sichergestellt sein sollte, dass die Erkrankung gut auf eine Akupunkturbehandlung anspricht, z.B. kann dies mit Hilfe einer Golddauernadel, die ein paar Tage im ausgewählten Punkt verbleibt getestet werden.